Ich erlebe es immer wieder, dass viele spirituelle Menschen sich in ihrem eigenen Körper verloren fühlen und oft sogar Angst davor haben, ganz in ihm anzukommen. Sie sind so sehr darauf fokussiert, sich mit der geistigen Welt zu verbinden, dass sie dabei die Verbindung zu ihrem eigenen Körper und den Gefühlen verlieren. Aber genau hier liegt der Schlüssel zu einer wirklich tiefen und authentischen spirituellen Praxis: Du musst zuerst lernen, dich zu verkörpern, bevor du dich sicher und bewusst mit der geistigen Welt verbinden kannst.
Dein Körper ist dein Anker in dieser Welt. Er ist der Ort, an dem du deine Emotionen, Empfindungen und Erfahrungen wirklich spüren und verarbeiten kannst. Wenn du dich nicht mit deinem Körper verbunden fühlst, verlierst du den Zugang zu diesen essentiellen Informationen. In meiner Erfahrung als Therapeutin und spirituelle Begleitung sehe ich, wie Menschen versuchen, durch Meditation oder andere spirituelle Praktiken den Körper zu verlassen, um Erleuchtung zu finden. Aber was sie wirklich brauchen, ist die Fähigkeit, vollständig im Hier und Jetzt zu sein – und das beginnt mit der Verkörperung.
Stell dir vor, du versuchst, ein Haus zu bauen, ohne ein stabiles Fundament zu haben. Egal wie schön oder großartig das Haus ist, es wird zusammenbrechen, wenn das Fundament nicht stark genug ist. Genauso verhält es sich mit der spirituellen Praxis. Dein Körper ist das Fundament. Wenn du lernst, in deinem Körper zu Hause zu sein und deine Gefühle und Empfindungen wirklich zu fühlen und zu verstehen, legst du das stabile Fundament, auf dem du deine spirituelle Reise aufbauen kannst.
Es geht darum, präsent zu sein – nicht nur geistig, sondern auch körperlich. Durch die bewusste Verkörperung entwickelst du eine tiefe Resilienz und Stabilität, die dir ermöglicht, dich mit der geistigen Welt zu verbinden, ohne dabei den Boden unter den Füßen zu verlieren. Du wirst merken, dass du weniger anfällig für emotionale Turbulenzen bist und deine spirituellen Erfahrungen klarer und kraftvoller werden.
Also bevor du dich in die Weiten der spirituellen Welt begibst, nimm dir die Zeit, dich mit deinem Körper und deinen Gefühlen zu verbinden. Lerne, wie du in deinem Körper sicher und präsent bleiben kannst, selbst wenn intensive Emotionen aufkommen. Wenn du das beherrschst, wird deine spirituelle Praxis auf eine Weise wachsen, die tief verwurzelt und gleichzeitig voller Leichtigkeit ist. Denn echte Spiritualität beginnt dort, wo du dich selbst ganz annimmst – in deinem Körper, in deinen Gefühlen, und in deinem Sein.
Alles Liebe
Deine Katrin