Verlustangst
Die Angst vor dem Verlassenwerden: Wie Verlustangst unser Beziehungsleben prägt
Verlustangst ist eine tiefe, oft überwältigende Angst davor, geliebte Menschen zu verlieren oder von ihnen verlassen zu werden. Diese Angst wurzelt meist in frühen Erfahrungen, in denen Bindungen brüchig oder unsicher waren. Menschen, die unter Verlustangst leiden, haben ein starkes Bedürfnis nach Nähe und Sicherheit, aber die ständige Furcht vor Trennung und Verlust kann das Verhalten in Beziehungen maßgeblich beeinflussen. Sie neigen dazu, an ihren Partnern oder Freunden festzuhalten, oft aus der tiefen Überzeugung heraus, dass das Verlassenwerden eine existenzielle Bedrohung darstellt.
In meiner Arbeit als Traumatherapeutin sehe ich immer wieder, wie Verlustangst das Nervensystem in einen Zustand ständiger Alarmbereitschaft versetzen kann. Diese Menschen haben gelernt, sehr feinfühlig auf kleinste Veränderungen im Verhalten anderer zu reagieren, weil ihre frühen Erfahrungen sie gelehrt haben, dass Nähe und Sicherheit jederzeit verschwinden könnten. Das bedeutet oft, dass sie in Beziehungen nach ständiger Bestätigung suchen oder versuchen, Konflikte um jeden Preis zu vermeiden, um das Gefühl von Sicherheit aufrechtzuerhalten.
Die therapeutische Arbeit bei Verlustangst besteht darin, den Klienten dabei zu unterstützen, ihre tief verwurzelte Angst zu verstehen und ihr Nervensystem wieder zu beruhigen. Schritt für Schritt lernen sie, sich in ihrer eigenen Haut sicher zu fühlen, unabhängig davon, was im Außen passiert. Dabei geht es nicht darum, die Angst vor Verlust vollständig zu eliminieren, sondern einen Weg zu finden, mit ihr umzugehen, sodass Beziehungen frei von ständiger Sorge und Kontrolle gelebt werden können. Ziel ist es, innere Sicherheit zu entwickeln, sodass Nähe als bereichernd und stabil erlebt werden kann, anstatt als etwas, das jederzeit verloren gehen könnte.
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